Ziegeleiausstellung im Museum Pankow
Auf Initiative und organisiert von Irene Schanner, der Schriftführerin des Bürgervereins Dorf Rosenthal e.V., traf sich am 22. August 2018 eine Gruppe von Mitgliedern und Freunden des Bürgervereins zu einer Führung durch die Ausstellung zur Geschichte der Ziegelbrennereien in Berlin und Brandenburg. Der Kurator der Ausstellung, Matthias Roch, begrüßte die Gruppe um 17.00 Uhr im Hof des Museums, das früher eine Schule für Knaben und Mädchen gewesen war, streng nach Geschlechtern getrennt. Das Gebäude hat der Architekt Hermann Blankenstein gestaltet, mit Brandenburger Klinkern.
Zeitgeschichte
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts sind Milliarden von Steinen aus dem Brandenburger Umland nach Berlin für den Hausbau transportiert worden. Wie und wo die Ziegel und Klinker produziert wurden, zeigt anschaulich die Ausstellung. Der Ton wurde in Brandenburg abgebaut. Die Erde wurde gereinigt und gemahlen. Die Backsteine wurden zunächst getrocknet und dann bei fast 1000 °C gebrannt. Gezeigt wird in der Ausstellung ein Film über die Herstellungsmethode: schwere körperliche Arbeit, ohne große Abwechslung. Auch gibt es einen Einblick in die Brautschau früher Jahre bei den Spreeschiffern, die sich ihre Frau auf einem gemeinsamen Fest mit den heiratswilligen Bräuten der Umgebung über farbige Bänder aussuchten, die die Mädchen an ein Schiffsmodell gebunden hatten, das vorher durch die Straßen getragen wurde.
Rosenthal
Zu all diesen Details kann Herr Roch stundenlang Geschichten erzählen. In der Ausstellung wird auch die Schmiede des Rosenthaler Künstlers Gösta Gablick gezeigt. Zu diesem Haus konnte Manfred Kirchhof noch einige Präzisierungen beisteuern, die in der Ausstellung nicht ganz korrekt dargestellt worden waren. Es handelt sich nämlich ursprünglich nicht um ein typisches Bauernhaus, sondern um eine ehemalige Wohnung mit Stallung eines Schäfers, der zum ehemaligen Gutshof gehörte.
Fazit
Backstein, Ziegel, Klinker. Die Unterschiede sind den Besuchern nach der Ausstellung klar geworden. Interessant war, dass viele Ziegel durch die Herstellerfirmen gestempelt wurden, eine Art Qualitätssiegel. Ziegel liegen hier nicht hinter Glas, sondern offen zum Anfassen. Eine lohnende Ausstellung mit interessanten Informationen über die Baugeschichte Berlins. Der Bürgerverein dankte dem Kurator und dem Museum mit einem Eintrag ins Gästebuch und einem edlen Tropfen.
Verweis
Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie über folgendem Link:
https://www.berlin.de/museum-pankow/wir-ueber-uns/historie-ausstellungen/2018/artikel.706575.php