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Busreise nach Erfurt und Eisenach

„Der“ oder „die“ Wartburg, das ist hier die Frage. Nach der heimatkundlichen Reise nach Erfurt und Eisenach vom 18. bis 19. Mai 2019 können die Teilnehmer sie mit einem „Sowohl-als-auch“ beantworten. Sie haben beides gesehen: die Burg, auf der deutsche Geschichte geschrieben wurde, und den Wartburg, der in den Eisenacher Automobilwerken (EMW) produziert worden war.  

Stadtbesichtigung Erfurt

Früh am Morgen des 18. Mai 2019 sammelte sich die Reisegruppe wieder an der Hauptstraße 115 in Rosenthal und fuhr pünktlich um 7.00 Uhr mit dem Bus von Grenzenlos Reisen Richtung Erfurt. In der Nähe von Bitterfeld erwartete die Reisenden auf einem Autohof ein üppiges Frühstücksbüffet mit frischen Spiegeleiern und Rührei, Speck, Würstchen, Salat, Aufschnitt, Marmelade, Müsli und allem, was das Herz begehrte. 

In Erfurt gab es den Dom zu besichtigen und die Krämerbrücke. Das waren sicher die wichtigsten heimatkundlichen Zeugnisse. Die Geschäfte waren geöffnet und in der Stadt tobte der Wahlkampf gemächlich dahin. Vor dem Anger hatte die AfD eine Bühne aufgebaut und verkaufte neben politischen Parolen Wurst und Bier. In respektablen, von der Polizei gesichertem Abstand trillerten die Gegendemonstranten von der PARTEI. Auch die Grünen, die SPD und die CDU hatten ihre Stände im Stadtgebiet verteilt, fielen aber nicht weiter auf.

 Bilder von Erfurt

Übernachtung im Kaiserhof

Am Abend bezog die Reisegruppe ihr Quartier im Hotel Kaiserhof in Eisenach und verbrachte den Abend im Zwinger. Der fand sich tatsächlich im Kellergeschoss, wartete aber mit ausgezeichneten Speisen und Getränken auf. 

Am nächsten Morgen nach einem ausgedehnten Frühstück sammelte sich die Gruppe um 8.15 Uhr am Bus, um auf die Burg zu fahren. 

Eisenach gestern und heute

Der Tag begann in Eisenach mit einer Besichtigung der Wartburg. Die Führung durch die Innenräume war eine Humoreske Reise durch die deutsche Geschichte. Wir erfuhren von den Ludovingern, deren Herrschaftsgebiet sich von Thüringen bis ins heutige Hessen erstreckte, weshalb beide Länder auch heute noch den Löwen der Ludowinger im Wappen tragen. Interessant war auch die Geschichte der heiligen Elisabeth, die schon mit 4 Jahren mit ihrem zukünftigen Gemahl verlobt wurde, mit ihm drei Kinder zeugte, sich der Lehre des heiligen Franz von Assisi anschloss, die ersten Krankenhäuser für die Versorgung der einfachen Leute gründete und mit 24 Jahren schon an körperlicher Entkräftung starb. 

Auch Luther, Goethe und Wagner waren mit der Burg verbunden. Luther fand hier als Junker Jörg Zuflucht vor den Häschern des Königs, nachdem er für vogelfrei erklärt worden war. Goethe hielt sich öfter hier auf und begründete eine umfangreiche Sammlung von Möbeln für die Burg. Und Wagner nutzte die Burg als Kulisse für seine musikalischen Inszenierungen. So bildete der Sängerstreit auf der Wartburg die geschichtliche Vorlage für die Oper Tannhäuser. 

Die Autowelt von Eisenach

Von dem einstige Automobilwerk der DDR ist heute nur noch ein Museum und eine verlassene Fabrikhalle übrig. An anderer Stelle in Eisenach haben sich nach der Wende die Opel-Werke angesiedelt und eine der modernsten Fertigungsstraßen nach den Grundsätzen der „Lean-Production“ – der schlanken Produktion – aufgebaut. Das bedeutete Verzicht auf große Lager und Anlieferung der Teile für die Montage „Just in Time“. Für viel Mitarbeiter entstand so eine neue Perspektive, nachdem die Nachfrage nach den zu DDR-Zeiten dort produzierten Auto, dem Wartburg, vollständig eingebrochen war.

Die Produktion von Automobilen begann Ende des 19. Jahrhunderts als Hobby des Sohnes des Firmengründers. Eigentlicher Hauptzweck der Fabrik war die Rüstungsproduktion. 

Nach dem Krieg drohte die Fabrik abgebaut und in die Sowjetunion Transportiert zu werden. Eine Delegation von Werksangehörigen fuhr jedoch beherzt nach Berlin und überzeugte den sowjetischen Kommandanten davon, dass es besser sein die Produktion in Eisenach zu behalten und die Sowjetunion mit fertigen Autos zu beliefern, als die Fabrik abzubauen und in einer Gegend zu errichten, wo das Personal für den Betrieb der Anlagen gar nicht qualifiziert ist. Der Handel glückte und die Motorräder und Autos aus Eisenach wurden in Holzkästen nach Moskau verschickt, wo die Holzkästen ein Aufblühen der Datschenkultur begründeten. 

Was viele nicht wissen, ist, dass die Autos von BMW bis in die fünfziger Jahre ausschließlich in Eisenach gebaut wurden. 

Bilder von der Burgen- und Autowelt

 

 

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